1858 kam die erste Diakonisse aus dem 1840 gegründeten badischen „Mutterhaus
für Kinderpflege“ in Nonnenweier nach Bruchsal. Julie Mondon war ausgebildete
Kinderpflegerin und betreute die evangelische „Klein-Kinderschule“ in der Zwerchstraße.
Die Eltern zahlten 20 Pfennige Schulgeld in der Woche, die Stadt gewährte ab 1864 eine
jährliche Beihilfe von 200 Gulden. Ab 1884 leitete die Diakonisse Katharina Runkel die
neue evangelische Kinderschule in der Stadtgrabenstraße.
Auch die in späteren Jahren eingerichteten Kindergärten der evangelischen Kirchengemeinde Bruchsal wurden bis 1962 von Diakonissen geleitet. Die letzte „Kinderschwester“ war Irmhild Tillmann.
Neben der Kinderbetreuung fanden die Diakonissen ein weiteres Betätigungsfeld in der ambulanten Krankenpflege und in der Diakonie für Alte und sozial Schwache. Rat, Hilfe und Entlohnung erhielten sie vom „Evangelischen Krankenunterstützungsverein“.
Die evangelische Gemeindekrankenpflege begann 1893 und war zunächst im evangelischen Gemeindehaus in der Wilderichstraße 7, später im Gemeindehaus neben der Lutherkirche untergebracht.
1966 wurde sie vom Freiburger Diakonissenhaus aufgegeben und bis zur Gründung des Diakonievereins 1995 vom Evangelischen Verein für Krankenpflege mit sog. freien Schwestern weiter geführt.